Was sich in Zeichner und Buchautoren in einer Zeit, in der Raketen weder zum Mond flogen, noch für Terroranschläge genutzt wurden, für skurille Szenarien ausdachten, zeigt das köstliche Buch „The Rocket Book“ von dem amerikanischen Zeichner Peter Newell, der das Werk vor 100 Jahren publizierte. Newell illustrierte Klassiker, wie Twain und Caroll ebenso, wie für Zeitschriften und Magazine, die seine teilweise sehr drastischen und ironischen Zeichnungen liebten.
In diesem Fall findet also der Hausmeisterbengel im Keller eines – sagen wir ca. 20-stöckigen Hochhauses – eine einfach herumliegende Rakete. Was machen Bengel in dem Alter? Klar, Streichholz dran, und dann mal sehen!
When Fritz, the Janitor’s bad kid,
Went snooping in the basement,
He found a rocket snugly hid
Beneath the window casement.
He struck a match with one fell swoop;
Then, on the concrete kneeling,
He lit the rocket and—she—oop!
It shot up through the ceiling.
Das geht natürlich nicht gut, die Rakete fegt durch sämtliche Stockwerke sennkrecht nach eben und richtet dabei nicht nur diversen Schaden an … Spielzeugeisenbahnen entgleisen ebenso, wie Schriftsteller plötzlich die Typen einer explodierenden Schreibmaschine um die Ohren fliegen. Klavierübungen werden unterbrochen und der frisch angerichtete Fischkopf wird atomisiert.
Das in diesem Buch derart Entsetzliches geschieht, gibt der Titel nicht her. Er suggeriert eher einen märchenhaften Inhalt, weil sich dem Betrachter natürlich erstmal nicht erschliesst, warum hier in der Decke ein Loch ist, durch das etwas rieselt, was durchaus … naja, Sterntaler sein könnten?
Zu guter letzt verschwindet aber die Rakete nicht im Orbit, sondern landet quasi auf dem Dachboden im Eiskübel, wo sie gefroren und unschädlich gemacht wird.
It plunged into a can of cream
That Billy Bunk was freezing,
And froze quite stiff, as it would seem,
And so subsided, wheezing.
Das ganze Buch ist im das Projekt Gutenberg zu finden, hochaufgelöste Scans hat Bibliodyssee im Programm.