Drehscheiben, die früher existentiell wichtig für den Bahnbetrieb waren, haben mit Einführung der Zweirichtungsfahrzeuge fast ausgedient. Zwar muß hin und wieder ein ICE-Triebkopf gedreht werden, wenn selbiger aus Versehen falschherum in Rummelsburg ankommt (was man auf der Drehscheibe in Lichtenberg noch von Zeit zu Zeit durchführt), aber Drehscheiben sind heute eigentlich nur noch für Dampfloks notwendig, wenn man nicht über ein Gleisdreieck wenden kann.
Die aussenliegende Drehscheibe im Bw Pankow jedenfalls hat es hinter sich.
Amüsant zumindest der Anblick: in den seltensten Fällen dürfte im Betrieb die Grube eine Eislaufbahn gewesen sein.
Soweit ich weiß, war 2004 hier endgültig Schluß mit dem Betrieb. Dafür ist aber noch relativ viel Fett an Rädern, Lagern und Antrieb.
Das Häuschen auf der Drehscheibe hat genauso wie das Sozialgebäude im Hintergrund übereifrigen Besuch von Vandalen, Sprayern und Andenkensammlern hinter sich.
Immerhin, durch Zerstörung und Verwitterung tritt die archaische Technik sozusagen als Skelett der Maschinerie zum Vorschein.
Am entgegengesetzten Ende des Kontrollhäuschens ist (von mir irgendwie nicht abgelichtet, eine Doppelhandkurbel. Faszinierende Vorstellung eine Masse von 70 oder mehr Tonnen auf diesem mechanischen Ungetüm einfach per Hand zu bewegen.
Wenn nicht jemand am anderen Ende diesen Bremsknüppel böswillig sozusagen zwischen die Beine der Kurbelknechte warf …
Im dritten Teil, geht es dann südwärts über die Brache des gewesenen Güterbahnhofs.