27./28. November 2010
Neun Monate Pause liegen hinter mir. Es gibt zwar Bilder, die irgendwo auf der Festplatte schlummern, aber mangels korrekter Dateibenennung auch mit Bridge nicht mal ebenso aufzufinden sind. Deswegen geht es jetzt weiter mit der aktuellen Situation. Am Wochenende des ersten Advent hat die Bahn begonnen, die ersten von 23 Brückenteilen für die neue Ringbahnbrücke einzuschweben. Im Gegensatz zur Regionalbahnbrücke, die als ganzes Teil vom östlichen Bauvorfeld eingebaut wurde, werden die Ringbahnbrückenteile einzeln von der Rampe im nördlichen Baufeld an Ort und Stelle gebracht. Dazu braucht man mächtiges Gerät, nämlich einen Liebherr Raupenkran LR 1750.
Hier steht das Stück in voller Schönheit. Ich war natürlich am 27. November schon mal wieder zu spät an Ort und Stelle und konnte deswegen keine spektakulären Einschwebmanöver mehr festhalten. Dafür aber den Kran in seiner ganzen Länge:
Insgesamt wird das Ostkreuz in den kommenden 12 Monaten 26 mal gesperrt werden, um mit den Brückenbau- und ESTW-Arbeiten vorwärts zu kommen, Berliner Pendler, die über diesen Knoten fahren müssen (ich gehöre Gottseidank nicht mehr dazu) , werden sicherlich nicht erfreut darüber sein.
Ein Abendpanorama noch vom vergangenen Sonnabend zeigt ein wenig, dass sich in etlichen Breichen was tut. Das ehemalige Bedienstetenhaus am Nordrand ist komplett eingerüstet. ich hätte ja noch im Frühjahr geschworen, dass das Gebäude abgerissen wird. vergleicht dazu auch ruhig mal die Bilder weiter unten, die den fortgeschrittenen Zerstörungsgrad aufzeigen.
Am Sonntag, den 28. November schaffte ich es zwar eine Stunde früher an Ort und Stell zu sein, aber spektakuläre Aktionen waren auch diesmal nicht mehr zu beobachten. Die Montagetruppe löste gerade das letzte Brückenteil vom Haken.
Zu guter Letzt noch ein Blick auf das nördliche Bauvorfeld, wo man deutlich die noch zu montierenden Brückenteile erkennen kann. auch dieser Blick vom Ringbahnsteig.
Die letzte alte Brücke, die der alten Südkurve über die Fernbahngleise soll am 20./21. Dezember abgerissen werden. Wie das Schicksal es so will, werde ich in einem Flugzeug in den (hoffentlich) warmen Süden sitzen und muss die Dokumentation dieses Ereignisses anderen überlassen. aber bis dahin und auch danach wird es sicherlich noch viele Gelegenheiten für mich geben, den Wandel dieses Platzes zu dokumentieren.
12. März 2010
Da mich mein Brötchengeber mal wieder quer durchs Land jagt, gibts heute eine Doppelfolge, die ich in einem Dresdner Hotelzimmer zusammenbastele.
Fangen wir am 27. Februar an. Schon von weiter weg war erkennabr, dass hier ein neuer Bauabschnitt bevorsteht. Ein Mobilkran mit einer Auslegerlänge von fast 80 Metern war dabei, einen festen Kran im Norden der Baustelle aufzubauen. Nebenbei bemerkt hat die Montage des Auslegers genausolange gedauert, wie mein Frühstück im Bettenhaus. Schade. Wenigstens die Montage der Betongegengewichte konnte ich noch beobachten.
Von der (Interims-)Fußgängerbrücke sieht das so aus:
In den vergangenen Wochen hat man mit schwersten Gerät an den ausgefrästen Enden der Bahnsteige D und E schon Teile des Fundamentkörpers in die Erde versenkt. Das sind Arbeiten, deren Aufwände amn beim Sonntagsspaziergang über das Ostkreuz natürlich nicht sieht. Im Moment sind an den Wochenenden auch keine grösseren oder gar lauten Arbeiten geplant. Die macht man im Sommer, wenn die Leute abends auf dem Balkon sitzen oder bei offenem Fenster schlafen …
Auf dem Kran kommt unterdessen ein weiterer Betonblock an.
Auf der südlichen Seite passieren die Arbeiten auch eher im Verborgenen, was niedlich auffällt, ist der kleine selbstgezimmerte Überweg der Bauarbeiter über den Fußgängerweg. Hier der Überblick über das südliche Baufeld.
Neulich hatte jemand im Kommentar die Frage gestellt, ob die ziemlich rüde weggebrannten Stützen der Bahnsteige D und E nochmal wieder Verwendung finden würden, was ja auch im denkmalschützerischen Konzept vorgesehen war …
Bitte, hier liegen sie!
Über die Weiterverwendung, auch der alten Fußgängerbrücke, gibt es ja ein festes Konzept, was sich ja auch in den Grafiken der Bahn widerspiegelt, aber die Realität weicht ja vom Plan recht oft ab. Mal sehen, ob das Geld noch reicht, die alten Sachen wieder zu reaktivieren, seitdem gestern Mittag bekannt wurde, dass der Regionalbahnsteig (der ja jetzt als S-Bahnsteig benutzt wird) doch noch ein Dach bekommt.
6. März 2010
Verstohlener Blick nach rechts, nach links, heute fange ich mit einer Perspektive an, aus der man tunlichst nur dann fotografieren sollte, wenn kein Uniformierter in Sicht ist:
Das ist der Blick von der Trasse der alten Nordkurve von Nordost über Süd nach Südwest. Die Brücke über die Sonntagstrasse ist rechts erkennbar. Das alte Haus (was war das eigentlich, Dienstwohnungen?) wird inzwischen richtig in alle Aktivitäten eingeklemmt, das sieht man auf einem der nächsten Bilder.
Die Trasse der Nordkurve ist übrigens gut in Schuß ich nehme an, sie wird für die Baulogistik genutzt werden. Sonst hätte man nicht so sorgsam für die Zuwegung gesorgt.
Am nördlichen Baufeld erkennt man, wo zukünftig das nördliche Brückenlager der Ringbahnbrücke sein wird.
Dreht man sich um, sieht es so aus:
Wie schon angeführt, wenn tagsüber die schweren Maschinen ihre Arbeit im Untergrund vollbringen, sieht man das so auf den ersten Blick nicht, man sieht nur das ganze schwere Equipment, wie hier am Bansteig E.
Ich hoffe am Frühlingsanfang dem Zeitumstand genehme Bilder präsentieren zu können.
Was passiert eigentlich mit einem, wenn man jetzt auf Bahnsteig A erwischt wird? Hausfriedensbruch oder einfacher Rauswurf?
28. Februar
Die Bilder vom Wochenende 26./27. Februar sind gemacht, aber der Workflow ist etwas arbeitsintensiver geworden, da ich jetzt fast nur noch mit RAWs arbeite. Habt etwas Geduld, Sonntag sollte der aktuelle Status hier verfügbar sein.
Bis dahin eine klitzekleine Zeitreise. Nur acht Monate zurück sind die folgenden Bilder enstanden, die noch eine Idylle zeigen, die in den nächsten hundert Jahren wahrscheinlich nicht mehr wiederkehren wird.
Die Bilder sind nicht weiter verlinkt.
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Aktuell 8. Februar
Nochmal als Hinweis für Neuleser: Die Bilder verlinken bei Klick drauf auf die Originaldateien (oder etwas kleinere Versionen), die jeweils um die 5MB bis 7MB Volumen haben und unter Umständen etwas dauern beim Laden.
Zudem darf am Ende dieser Seite gerne eine Komentar hinterlassen werden. Ich bin mir inzwischen bewußt, dass dieser eine Artikel hier einige Grenzen sprengt, aber ich hab zu wenig Zeit, das mal benutzerfreundlich anzupassen, sehts mir nach.
Also, die Brücke der Südkurve über die Fernbahn steht noch. Schnee liegt auch immer noch. Die offiziellen Stellen merken an, dass am Wochenende 12. – 14. Februar Einschränkungen im Verkehr über Ostkreuz zu erwarten sind, weil ein Brückenpfeiler abgerissen werden soll.
Da kommt nicht viel in Frage, das Wochenende bin ich leider verhindert, ich laß mich sanft überraschen.
Am vergangenen Samstag jedenfalls sah es von der provisorischen Fußgänggerbrücke aus auf Bahnsteig D so aus:
Die Baufeldvorbereitung im Norden, in Richtung Frankfurter Allee sind schon soweit gediehen, dass der Bagger zur Versenkung der Betonpfähle an Ort und Stelle steht.
Die beiden Zweiwegebagger, die man hier schon deutlich erkennen kann, treiben ein riskantes Spiel. Sie zerfetzen die alten Fundamente des Bahnsteigs und müssen alle drei oder vier Minuten höllisch aufpassen, damit sie nicht in das Lichtraumprofil der Bahnen, die am Nachbarbahnsteig einfahren, reinragen.
Was hier alles im Untergrund lag, sieht man auf dem nächten Bild am besten, die Kiesel sind sicherlich noch zum teil aus der letzten Eiszeit.
Auf der Westseite der Baustelle hat sich nicht viel getan, wenn man davon absieht, dass dort, wo man im Dezember mit viel Aufwand den ganzen Damm der Südkurve abgetragen hat, jetzt wieder sehr viel Sand liegt. Wobei die neue Südkurve doch auf Stützen verlaufen soll.
Final, es ist bitterkalt, noch ein Blick von halber Höhe der Treppe nach f oder besser gesagt zum provisorischen Ringbahnsteig.
Dass die Jungs fix sind, konnte ich (ohne Kamera) am Sonntag sehen, da war nämlich auf D schon ein halber neuer Bahnsteig sichtbar…..
Nachtrag, 25. Januar
Am Wochenende kann man ja eben mal zum Ostkreuz rüberflitzen und nachsehen, was so passiert, aber unter der Woche muß auch ich mir meine Brötchen verdienen. Mein einziger Blick heute war der zwischen zwei Bahnen nach Lichtenberg in Richtung Westen.
Das Bild ist mit 1600 ISO gemacht und deshalb auch nicht vergrösserungswürdig und unverlinkt.
Sie haben es also geschafft, am Sonntag noch die letzten Reste wegzuhieven. Die nächste 54-Stunden-Sperrung ist für den 6. – 8. Februar vorgesehen, da wird dann wohl die Brücke über die Fernbahn dran glauben.
Ich habe ja eigentlich erst im Spätsommer ernsthaft angefangen, mich fotografisch mit dem Umbau vom Ostkreuz zu beschäftigen. Eine viel weiter zurückreichende Bilddokumentation hat Gerd Böhmer auf seinen Archivseiten vom Berliner Eisenbahnarchiv abgelegt.
http://www.gerdboehmer-berlinereisenbahnarchiv.de/die-aktuelle-Seite/Umbau-BOK/Umbau-BOK-2009.html
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Aktuell 23./24.. Januar 2010 — Doppelfolge, chronologisch heute mal falschrum
Hier das Resumée von zwei Großkampftagen in Stralau/Rummelsburg. Es hat mir einige Erkenntnisse gebracht, nämlich
a) ich bin nicht wirklich für Temperaturen jenseits der – 15° ausgerüstet (jedenfalls wenns mal länger dauert … )
b) die IXUS 100 IS ist Schrott.
Also, allerseits angekündigt war der Abriss der Südkurvenbrücke, bis Sonntag sollte sie Geschichte sein. Die Kräne standen in Position, das Wetter spielte nach 16 Tagen ohne Sonne in Berlin mal wieder mit und beglückte das Volk mit Temperaturen, die wir hier nicht wirklich gewöhnt sind. Der erste Blick zeigte schon Aktivität an der Südkurvenbrücke über die S-Bahn. Deswegen hatte man auch den Bahnsteig E komplett gesperrt und auf D nur das nördliche Gleis in Betrieb.
Für dieses Wochenende hate sich die Bahn allerdings gleich eine ganze Reihe von Baumaßnahmen vorgenommen. So waren die Bahnsteigdächer von D und E ebenso dran, wie der letzte Peiler der alten Ringbahnbrücke und auch das eine oder andere Dienstgebäude mußte weichen, so wie hier die kleine Butze am Westende von Bahnsteig D.
200 Meter weiter nach Osten wird unter dem rollenden Rad der gesamte Bahnsteig demontiert. Glücklicherweise ist D bis zu 25 Meter breit, da kann man bestimte Bereiche absperren, etwas risikobehaftet scheint mir das ja dennoch.
Vom letzten Ende, kurz vor der Treppe zur Ringbahn sieht das dann so aus:
Da sich die Arbeiten an der Südkurvenbrücke ewig hinzogen und mir saukalt war, kam ich erst gegen 16.30 wieder zurück. Das Spektakel an den Dachsäulen von Bahnsteig D ging weiter, der Funkenstrahl der Schneidbrenner machte in der Dunkelheit schon mehr her, als im hellen Sonnenschein.
Zum Schluss ein Blick nach Westen. Heute sind nur zwei Seitenteile der Südkurvenbrücke abgerissen worden, ob das der aktuelle Terminplan war oder ob die Witterung den Abriss verlangsamt hat …. keine Ahnung. Mal sehen, was der Sonntag bringt.
Am Sonntag morgen war es nicht wirklich wärmer, dafür blieb die Sonne weg. Aber das Interesse der Medien, der Fuzzis und sonstiger Fotografen, Videofilmer und Neugierigen war wesentlich grösser, als am Sonnabend. Am Westende von Bahnsteig D war jedenfalls einiges los.
Die Einzelteile — ich schätze jeweils um die 25 Tonnen — schweben ganz sanft über die Fernbahngleise. Hat was von Fischgräten ….
Aus einer anderen Perspektive haben wir diese Ansicht:
… und von ganz weit weg hat man den kompletten Überblick:
Ein klein wenig weiter in Richtung Hauptstrasse liegen die letzten Reste der zerlegten Brückenteile.
Auf Bahnsteig D ist alles, was jemals Bahnsteigdach war, Geschichte, hier der Blick von der Überführung:
Auf Bahnsteig E wird das gleiche Spiel gespielt, wie auf D:
Ein kleiner Marsch Richtung Hauptstrasse und man sieht die Abrisskompanie aus einer etwas anderen Sicht. Die Dachsegmente werden vom Kran gesichter, bevor sie von den Schneidbrennern vom Gerippe der Träger gelöst werden.
Wenn wir uns jetzt schon in dieser schneidenden Kälte zu Fuß bewegen müssen, können wir uns jetzt die ganze Situation auch mal aus einer höheren Perspektive betrachten. Also auf zum Ringbahnsteig.
Jetzt gehe ich erstmal shoppen, mir ist ….kalt und die Läden haben heute offen. Vielleicht gibts ja irgendwo elektrisch geheizte Unterhosen. Auf dem Rückweg ein kleiner, letzter Stop. Die Situation an der Brücke hat sich gegenüber 13.30 Uhr nicht geändert. Immer noch flogen die Funkenschwärem der Schneidbrenner durch die Gegend und immer noch waren die Kameras von rbb und anderen Sendern auf dem Perron aufgebaut … die Bedienmannschaften waren etweas weiter im Osten – dort, wo es heissen Kaffee gab.
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Aktuell 16. Januar 2010
Urlaub, Dienstreise, andere Termine tagsüber …. seit vier Wochen kein Besuch am Ostkreuz mehr. Wird es noch stehen, oder war die Bahn hier mal richtig schnell und hat alles, was kurz vor Weihnachten noch stand, inzwischen abgerissen?
Zuerst mal war es saukalt. Ich hatte natürlich weder Handschuhe noch Schal dabei, die neue Kamera (ja zur Überbrückung nach der IXUS 85 jetzt eine 100) muckte wegen der Kälte auch und bei jeder Aufnahme mußte man die Luft anhalten, weil sonst der Atemhauch prominent im Bild war.
Der erste Blick geht von der Brücke nach Westen. Der gesamte Damm der alten Südkurve ist abgeknabbert bis zum Knochen, die Reste warten auf Schneidbrenner und Kran.
Eine Drehung um 180 Grad, beim Blick in Richtung Lichtenberg fällt auf, dass das Dach vom Bahnsteig D im hinteren Bereich komplett vom Schnee befreit ist. Auf die Frage, ob das einen Sinn hat (es schneit grad mal wieder), sagt einer der Kollegen in orange, dass das Dach demnächst abgerissen wird — heute zumindest steht es noch, aber aktuell sind zwei Kolonnen Arbeiter dabei, alle Kabel, die unter dem Dach und an den Säulen verlaufen, an andere Stellen zu verlegen.
Ein Gang zur Haupstrasse zeigt nochmal, welche riesigen Mengen Erdreich hier bewegt wurden. Die Fläche ist komplett geräumt.
Auf D sind schon Bereiche abgesperrt, aus denen die Leitungen verlegt werden, mal sehen, ob das Dach das Wochenende überlebt.
Bleibt zuletzt der Blick in Richtung Bahnsteig F. Der Kran befördert jede Menge Zeugs in das freigeräumte Areal, ein Zeichen dafür, dass die letzten Reste der alten Ringbahnbrücke jetzt auch demnächst fallen. (Ja, ich weiß, das hate ich schon Ende Oktober mal prophezeit, aber hier wird jetzt doch schweres Gerät aufgefahren und Platz für den Abriss hat man nach der Verlegung der Fussgängerwege ja schon.
Nachtrag: Die IXUS 100 bringts nicht. Die alte 85 IS ist besser in der Bedienung, macht schärfere Bilder, ist farblich besser auf meine Arbeitsfarbräume eingestellt und eckiger. Gerade das eckige macht sie viel leichter handhabbar ….. ich werde zurückwechseln!
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Aktuell 12. Dezember 2009
Es ist kalt, der Frühstückskaffee hält nur noch ein paar Meter warm, erste Schneeflocken kämpfen sich durch die Wolkendecke. Auf dem täglichen Weg am Ostkreuz vorbei war ich immer zu faul, mal für drei Minuten aus der S-Bahn auszusteigen.
So richtig viel passiert jetzt gegen Jahresende wahrscheinlich auch nicht mehr, die Bahn konzentriert sich auf den Schienentausch auf der Stadtbahn und die Witterungsbedingungen tun ihr übriges.
Heute starten wir mal an einem Punkt, der auf den ersten Blick unspektakulär scheint. Hier ist ein Rundblick von Ost nach West, aufgenommen auf halber höhe der Ttreppe von der Kynaststrasse zum provisorischen Ringbahnsteig.
Letzte Woche konnte man auf dem freigeräumten Areal zwischen der Hauptstrasse und den Fernbahngleisen schon einen frisch asphaltierten Weg sehen, bei dem ich schon die neue Fußgängerführung zwischen Kynaststrasse und Hauptstrasse ahnte. Jetzt ist sie Realität:
Dem Abriss des letzten Gewölbebogens der alten Ringbahnbrücke steht jetzt nichts mehr im Weg. Das grössere Problem ist der letzte Pfeiler, der zwischen den beiden Fernbahngleisen steht. Um den zu vernichten muß die Strecke, auf der die Regionalbahnen Richtung Erkner/Schönefeld/Frankfurt fahren gesperrt werden, zusätzlich wäre aber auch die Verbindung Ostbahnhof/Rummelsburg nicht verfügbar, auf der die IC und ICE ins Betriebswerk fahren.
Kleines pikantes Detail: Auf diesem Abschnitt ist der Fahrdraht eigentlich ohnehin stromlos, weil hier einige Abstände zu Brücken zu gering sind. Die Folge dieser Tatsache waren in der jüngsten Vergangenheit etliche liegengebliebene Züge von ICE bis zum umgeleiteten IC. Triebfahrzeugführer, die die Strecke kennen, nehmen an der Warschauer Strasse nochmal richtig Anlauf und fahren mit Schwung (oder zwei Stromabnehmern am Doppel-ICE) über den spannungslosen Teil der Strecke.
An der Südkurvenbaustelle fehlen schon wieder etliche Kubikmeter vom Damm. Von der Fußgängerbrücke aus sieht das ungefähr so aus:
Steigt man auf die Fußgängerbrücke, um sich das mal von der anderen Seite anzusehen, sieht man, dass nicht mehr viel bleibt, bis es den Brücken an den Kragen geht.
Das war vermutlich mein letzter Sonntagsspaziergang zum Ostkreuz im Jahr 2009, der Weihnachtsurlaub steht vor der Tür und vor Anfang Januar werde ich auch nicht in Berlin sein. Bleibt zu hoffen, dass sich die Bauwut hier in Grenzen hält, damit es auch im kommenden Jahr noch spektakuläres zu berichten gibt.
Aktuell 5. Dezember 2009
Man kann nicht so schnell gucken, wie sich die verschiedenen kleinen Baustellen am Ostkreuz ändern. Täglich sieht es anders aus. Beginnen wir heute unseren Besuch bei frostigen 2°, aber etwas Sonne (das wird sich leider schon in den nächsten zehm Minuten ändern) am östlichen Ende von Bahnsteig E. Hier siehts jetzt schon sehr nach neuem Treppenaufgang zu F aus. Und hier wird massiv gebaut. Also kein Provisorium, sondern tief gegründet.
Wenn man sich um 180° dreht, sieht man schon von ferne, dass an der Südkurve wieder etliche Meter abgeknabbert sind. Als, erstmal einen Überblick von der Brücke verschaffen:
Bei näherer Betrachtung ist es schon erstaunlich, welche Arbeitsleistungen die drei Maschinen dort vollbringen können:
Von der Ecke Markgrafendamm/Hauptstrasse bekommt das Unterfangen etwas mehr Dimension. Etwa 60 Meter Damm sind schon weg. Die neue Strecke wird komplett über eine Pfeilerkonstruktion geführt.
Und aus einem anderen Blickwinkel.
Ein letztes Brückengewölbe des ehemaligen Ringbahnsteigs steht noch, hier führt aktuell noch der Weg aus Richtung Kynaststrasse/Hauptdtrasse hindurch. Um diesen letzten Rest aber abreissen zu können, muß der Fußweg anders geführt werden. Und genau das sieht man auf dem letzten Bild für heute.
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Aktuell 1. Dezember 2009
Ich hatte es geahnt. Kaum eine Woche mal im Urlaub und ohne jede denkbare Verbindung nach Berlin, noch nichteinmal der Ansatz von Internet, nehmen die Dinge ihren Lauf.
Auf der Rückreise, mit der Bahn über Wannsee und Stadtbahn zum Hauptbahnhof waren schon die Beeinträchtigungen der nächsten Zeit zu spüren. Nicht nur am Ostkreuz wird gebaut, auch auf der stadtbahn wird es eng, weil die Gleise getauscht werden, auch am Gleisdreieck wird geflext und geschweißt, dass die Funken kilometerweit am Nachthimmel zu sehen sind.
Also, Montagmorgen, erster Gang nach Bäcker, Zeitungskiosk und Frühstück war Bahnsteig E. Mitte November war das Gleis in Richtung Erkner unterbrochen, es standen noch einige Mauerreste des alten Ringbahnsteigs herum und um eben auf jenen zu kommen, mußte man entweder über Bahnsteig D oder außen herum über die Hauptstrasse marschieren.
Das war heute noch nicht groß anders.
(Hinweis vorab: Klick auf Bilder linkt auf Hi-Res-Pics mit 4 bis 7 Megapixel)
Der Schutt ist weg, aber die Hauptarbeit hat sich auf eine etwas andere Stelle konzentriert. Abriss Südkurve. Ich habe das Gefühl, dass den Brücken nicht mehr viel Zeit bleibt. Ein Blick auf die Stelle, an der ehemals die Brücke über die Hauptstrasse ging, zeigt, dass hier jetzt heftig geklotzt wird.
Auf dem alten Damm stehen zwei Bagger und ein Haufen „Fachleute“, die Stück für Stück alte Kabel aus der über hundert Jahre alten Aufschüttung herausreißen. Ob das gut geht?
Das nördliche Brückenwiderlager ist schon weggeschafft, ein Bulldozer versucht, die Rampe auf die Trasse für LKW befahrbar zu machen und der eine Bagger reißt im Minutentakt oberschenkeldicke Kabel aus dem Damm. Funken sprühen sieht man gottlob keine, aber es überkommt alle Zuschauer, wenn der Arm dann kräftig ruckt.
Ich kenne den Plan nicht, der hier durchgeführt wird, aber die Südkurve mußte ja in all den Jahrzehnten einiges aushalten. Sicher sind hier nicht nur die relativ leichten elektrischen S-Bahnen entlanggefahren, sondern auch noch Züge mit Dampftraktion, die den Bahnhof Stralau-Rummelsburg, wie das Ostkreuz früher hieß, in seinen Anfangstagen frequentierten. Da waren die Achslasten sicherlich höher.
Sicher ist nur, dass von der alten Aufschüttung nichts übrigbleiben wird, der Anfang ist schon gemacht, unter dem Wasserturm, der ja genau gegenüber liegt, wird Abraum in grossen Quantitäten gelagert, auch schon Sand- und Schuttreste, die beim Abriss der Südkurve angefallen sind.
Ein kurzer Schritt noch zu den Arbeiten direkt an der Ringbahnbrücke. Hier sind auch einige Gewölbebogen verschwunden. Bevor hier trassiert werden kann, müssen auch an dieser Stelle Unmengen von Signalkabeln, Stromkabeln und Telekommunikationskabeln gefunden, entschärft und ausgebuddelt werden.
Der letzte Blick auf den Weg zum Bahnsteig A ergibt nur die Erkenntnis, dass unsere Altvorderen auch hier nur auf Sand gebaut haben …
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Aktuell — 15. November 2009
Das Wetter ist nasskalt, alles grau in grau und ich habe das Gefühl, dass die Kamera eine Macke hat. Die Bilder sind noch flauer, als das Wetter.
Ankunft aus Richtung Westen, Bahnsteig D, hier ist inzwischen der Aufgang zur Ringbahn fertiggestellt. Der Blick nach Norden zeigt, dass das Baufeld für die neue (S-)Ringbahnbrücke schon weiter in Vorbereitung ist. Der Umsteiger dankt.
Die Treppe macht mit den etwas merkwürdigen Platikschindeln, mit der die Trittflächen ausgeführt sind einen sehr behelfsmässigen Eindruck, ganz anders, als die anderen Treppen vom Bahnsteig F.
Von oben sieht die Welt nicht sehr anders aus, als vor ein oder zwei Wochen. Ein einsamer Arbeiter fegt die Strassenbrücke, eine Taube sucht in einer Papiertüte nach Kuchenkrümeln, die Bagger vorm Wasserturm stehen still, die Gewölbe der alten Rinngbahnstrecke stehen noch halb.
Machen wir noch einen kleinen Marsch zur alten Südwestkurve. Auf deren Gegenstück waren wir vor einer Woche bei strahlendem Sonnenschein, hier hingegen sieht es düster aus. Die Schienen von Bahnsteig A in Richtung Treptower Park sind von der Brücke an verschwunden. Die Brücke über die Hauptstrasse ist weg. Seit wann eigentlich?
Im Detail sieht das dann so aus. Weitergehen ist hier nicht mehr angesagt.
In der nächsten Zeit wird wohl nicht so viel spektaktuläre Aktion zu erwarten sein. Irgendwann im November wird auch der Aufgang von E nach F fertig sein und die restlichen Gewölbe an der Hauptstrasse werden wahrscheinlich auch noch dieses Jahr gesprengt oder sonstwie beseitigt. Aufgrund der Lärmschutzbestimmungen wird das sicherlich tagsüber stattfinden, wenn ich mich überall, aber leider nicht am Ostkreuz aufhalten werde.
Zum Schluß noch ein paar Links zum Ostkreuz:
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Aktuell — 7. November 2009
Die Sonne lacht, keine Wolke am Himmel, der wöchentliche Spaziergang zum Ostkreuz ist bei diesen Temperaturen ein Vergnügen. Die Änderungen, die man heute sieht, sind nicht so umfangreich, wie in den vergangenen Wochen, aber es bewegt sich etwas, Stück für Stück.
Doch zuerst ein kleiner Rückblick. Seit Montag ist Gleis 3 am Bahnsteig E für den S-Bahn-Betrieb gesperrt. Stattdessen steht hier ein Zug mit Flachwagen voller Abrissschotter.
Kleiner, aber wichtiger Hinweis für Bilder ab heute: Bei Klick auf die Panoramen öffnet sich die jeweils grosse Version bei panoramio.com. Bilder sind in der Regel 6MB – 9MB gross und haben 6 bis 10 Megapixel.
Auf dem Schotterzug liegt natürlich jede Menge zerbrochenes Mauerwerk, aber leider auch Reste von Treppengeländern und anderer Zierrat. Schade, dass das keiner mehr geborgen hat.
Aus einer anderen Perspektive sieht das dann so aus:
Aber zurück zum heutigen Sonntag. In der Bahn lag schon eine aktuelle Ausgabe von Punkt3, die mit ihrer Schlagzeile das vorwegnahm, was man heute schon sehr deutlich sehen konnte.
Die Arbeiten am neuen Treppenaufgang sind also fast fertig, in der kommenden Woche kann man dann von den Zügennach und von Lichtenberg wieder direkt zur Ringbahn umsteigen. Aus Perspektive der provisorischen Fußgängerbrücke sah man auch schon den aktuellen Stand:
Da das Wetter, wie schon erwähnt, so gut war, machte ich noch einen kleinen Abstecher zur westlichen Seite von E, um die Brückenkonstruktion der Südwestkurve noch mal mit allen ihren rostigen Nieten zu verewigen.
Dann etwas, was mich ein wenig verdutzt machte. Im offiziellen Ostkreuz-Umbau-Flyer der Bahn AG steht:
Da der historische Kern des Bahnhofs, der Bahnsteig A,
seine Bedeutung verloren hat, wird er aufgegeben.
Ebenso die Verbindungskurve von der Innenstadt zum
nördlichen Teil des Ringes.
Beim Erklettern des alten Damms der Nordwestkurve bietet sich einem allerdings ein etwas merkwürdiger Anblick. Hier stehen nagelneue Laternen, es gibt eine ebenso neue Treppe, die hinunter zum Zugang Sonntagstrasse führt, alles sieht fast so aus, als ob hier demnächst wieder Zugverkehr stattfinden soll, was natürlich ausgeschlossen ist.
Auf der Infografik also ist die Nordwestkurve schon Geschichte, der Anblick, der sich mir heute bot, war dieser:
Ich verstehe nicht, was hier passieren soll. Ist das ein Teil der Bauvorbereitungen, werden hier Bager geparkt oder Kräne aufgestellt? Hat irgendjemand eine Information dazu?
Update wie gewohnt, dann am kommenden Sonntag an dieser Stelle.
Aktuell — 2. November 2009
Inzwischen sammelt sich soviel Material zum Ostkreuz, dass ich micht entschieden habe, ob ich für die ganzen Bilder besser eine eigene Domain nehme oder dafür noch woanders Webspace ordere. Hier werden in chronologischer Reihenfolge (oben aktuell) Bilder vom Umbau des Ostkreuz zu sehen sein. Vorerst in 600 Pixel Breite, höhere Auflösungen gerne auf Anfrage. die Panoramen sind vorerst bei panoramio.com geparkt.
2. November — Stippvisite abends
Bahnsteig D ist wieder in Benutzung,der Übergang zur Ringbahn ist noch abgesperrt, aber fast fertig, am Bahnsteig E steht auf der Südseite ein Zug mit Flachwagen, die mit Abbruchschutt beladen sind. Herkunft aufgrund der Dunkelheit (und des nervigen Regens) nicht zu identifizieren. Die Brückenreste stehen aber augenscheinlich noch.
31.Oktober 2009 — Neubau Bahnsteig D, neuer Zugang zur Ringbahnbrücke
Mein wöchentlicher Besuch am Ostkreuz, wie immer nach ausgedehntem Frühstück irgendwo in der Sonntagstrasse, war diesmal von wesentlich schönerem Wetter begleitet, als von dem Niesel und Nebel des vergangenen Wochenendes. Ein erster Blick von der provisorischen Fußgängerbrücke auf Bahnsteig D zeigt, dass sich hier in den letzten Tagen einiges getan hat. Es gibt nach wie vor nur SEV in Richtung Lichtenberg, die Arbeiten dürfen aufgrund der Klage eines Anwohners nur tagsüber stattfinden.
Also, Bahnsteig D ist begradigt, am östlichen Ende beginnt man schon, die neue Fußgängerbrücke zum Interims-Ringbahnsteig aufzubauen. aber das sehen wir später aus einer besseren Perspektive.
Grössere Auflösung (4500 x 1800, 7MB)
Auf der Südseite stehen noch die Widerlager der alten Ringbahnbrücke zwischen Bahnsteig F und der Bahnstrecke nach Rummelsburg und direkt an der Hauptstrasse. Die dürften am 13. oder 14. November dran sein.
Grössere Auflösung (4500 x 1600, 7MB)
Die langen Umsteigewege zur Ringbahn werden auch bald Geschichte sein, die Spezialisten zimmern schon fleissig am Aufgang von D zur Ringbahn.
Grössere Auflösung (4300 x 1800, 6MB)
Was ist sonst noch? Die Gleise von der Stadtbahn in Richtung Treptower Park sind zu fünfzig Prozent abgerissen, nur an Bahnsteig A und auf der Brücke liegen sie noch. Buundespolizei und örtliches Aufsichtspersonal behandeln Fotografen leider sehr unterschiedlich, auf Bahnsteig D waren einige Kollegen mit Duldung, meine Bitte, dort Bilder machen zu dürfen wurde mit einem bösen Grunzen abgelehnt.
23.Oktober 2009 — nach den Kränen kommen die Bagger
Am Wochenende 16./17. Oktober sind die letzten stählernen Bahnsteigteile mit Schneidbrenner und Kran entfernt worden, jetzt sind Bagger, Birne und Pressluftrame dran. Parallel dazu wird Bahnsteig D mit neuem Gleisbett und neuer, begradigter Bahnsteigkante ausgerüstet.
Grössere Auflösung auf panoramio.com (6MB)
Bagger und Presslufthammer bei der Teamarbeit.
Alles neu. zur Erinnerung, vor einer Woche sah das noch so aus:
Am anderen Ende des Bahnsteigs sieht es etwas friedlicher aus.
Grössere Auflösung auf panoramio.com (6MB)
Etwas unmotiviert liegen einige Bahnsteigstücke, noch mit Dachsäulenresten in der Gegend herum, auch sie warten auf den Schneidbrenner. Ich kann mir jedenfals nicht vorstellen, dass man Einzelstücke solcher Grösse auf einen Transporter bekommt.
Auf Bahnsteig F (neu) ist inzwischen business as usual eingekehrt. Die Ringbahn und die neue Verbindung nach Schönefeld fahren fahplanmässig und leider bekommt man schon en Gefühl dafür, wie der Rest des Ostkreuzes in einigen Jahren aussehen wird. Steril.
Grössere Auflösung auf panoramio.com (6MB)
Zugegeben, die Panos sind mit Photoshop etwas hastig gesticht, das geht noch besser, aber ich muss mir erst Software besorgen, die unter Snow Leopard stabil läuft. Bis dahin nehmt, was da ist.
Ältere Einträge zum Ostkreuz habe ich im normalen Blog gelassen:
Vielen Dank für Deinmen Einsatz auch bei den wiedrigsten Wetterbedingungen.
Dit hier is mit Abstand der beste Blog der sich mit dem Ostkreuz befassen tut…
Mach weita so ,icke kieke imma wieda jerne hier vorbei, wat anderen och sicher so jehen tut.
Gruß Hummel
Werden hier die alten Stützen einfach über dem Boden abgesägt? Ich dachte die sollen später wiederverwendet werden?
Alle Dachstützen sind so abgebrannt worden, sie auszubuddeln wäre wahrscheinlich zu aufwenig gewesen.
Mal schaeuen, in welcher Form sie uns einstmals wiederbegegenen.
Lassen wir uns mal überraschen. Hauptsache es kommt keiner auf die Idee, neue geschweißte Stützen mit ein paar aufgesetzten Nietpunkten zu dekorieren.
Das sind doch auch ohne schwebende Teile schon sehr eindrucksvolle Bilder! Wann geht es denn weiter dort? Werden am 2. Advent auch wieder Brückenteile eingeschwebt? Da könnte ich mal gucken kommen. Würde mich ja sehr interessieren. Weißt Du Zeiten?
ich denke, alle drei Adventswochenenden wird dort gearbeitet.
Mehr Infos hier : http://www.s-bahn-berlin.de/aktuell/2010/279_ostkreuz_sev.htm
//rr