Keine Frage, wenn das olympische Komitee könnte, würde es mit Sicherheit Audi verklagen. Und es ärgert sich auch sicher schwarz, seit klar ist, wieviel man mit ordentlichem Protektionismus scheffeln kann.
Das aber nur nebenbei. Hier hats in der letzten Zeit zwar viele Bilder aus Berlin gegeben, aber wenig Autogeschichten. Deshalb hier die erste von zweien.
Titel einer Audi-Broschüre von 1939
Mit edlem Prägedruck. Diejenigen unter uns, die Audi erst dann wahrgenommen haben, als der Ur-Quattro schon wieder Geschichte war, wissen wahrscheinlich wenig über die sehr wechselhafte Geschichte der Marke und ihrer Wahrnehmung im Publikum.
Nach den DKWuppdichs der 50er Jahre hielten Kanten und Heckflossen Einzug ins Design, letztlich fuhren die Autos aber immer noch mit qualmenden Zweitaktern durch die Gegend, als ihnen die Konkurrenz schon ohne Freilauf und Zugabe von Öl in den Treibstoff davonfuhr.
Ende der sechziger war ein Audi (inzwischen mit vier Arbeitstakten im Brenraum ausgestattet) aber ein Wackeldackel und Opa-mit-Hut Fahrzeug. Zwischenzeitlich war die Daimler AG 100% Besitzer von Audi, was im Nachlaß aber nur mit einem neuentwickelten Motor spürbar war und die Ehe mit NSU (die später am VW-Projekt K70 verröchelten) stand auch unter keinem guten Stern.
Fairerweise muß man sagen, dass ein Mann, dem im letzten Jahr nicht gerade die Sympathie in Wellen entgegengeschlagen ist, Audi wieder auf den Kurs gebracht hat: Ferdinand Piech, dem wir den oben schon erwähnten Quattro zu verdanken haben.
Erklärtes Ziel heute: BMW überholen.
Dabei stand man schon in den zwanzigern und dreissigern mit den Fahrzeugen, die die vier Ringe auf dem Kühler hatten, ganz vorn in der Gunst des (wohlhabenden) Publikums. August Horch, dessen von Tiefen und Höhen geprägtes Leben jetzt erst wieder Sinn bekam, als er als Aufsichtsratsvorsitzender die neue Auto Union 1931 führen durfte, konnte sich jetzt richtig ausleben.
DKW 1939
DKW-Front „Meister“ Zweisitzer-Cabrio mit zwei Gastsitzen
20 PS — 700 ccm — Freilauf — Motor in Gummi gelagert — Doppel-Profilrohrrahmen — „Schwebeachse“ — Einzelradlenkung — Radstand 2,60 m. • Ausstattung: Großer, eingebauter Gepäckraum — Windschutzscheibe aus Sicherheitsglas — elektrische Winker — elektrische Tandem-Scheibenwischer — Tachometer — Kilometerzähler — Kraftstoffuhr — Zeituhr — indirekt beleuchtbare Armaturen — Reservebenzinhahn — Fußabblendung — Aschbecher — zugfreie Entlüftung — Lackierung zweifarbig — Bereifung: 5,00—16.
Zu dieser Zeit gab es auch noch Autos aus Weidenrindenkorb mit einem Einzylinder unter dem Popo. Aus Hannover.
Wanderer Motor 1939
Die Webseite autounion1939.com hat bislang drei Automobilbroschüren aus dem unfangreichem Sortiment der Auto-Union gescannt und ins Netz gestellt, weitere sollen folgen, Motorräder baute man ja damals auch noch …
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Schlagwörter: 1939, Audi, Auto Union, Autowerbung, DKW, Horch